Careleaver:innen sind junge Menschen, die einen Teil ihrer Kindheit oder Jugend in staatlicher Obhut, wie z. B. in einer Pflegefamilie oder in einer Jugendhilfeeinrichtung, verbracht haben. Beim Übergang in ein selbstständiges Leben benötigen viele Careleaver:innen Unterstützung, um Herausforderungen wie Wohnungssuche, Behördengänge oder den Einstieg ins Berufsleben zu bewältigen.
Unser Mentoring-Programm bringt Careleaver:innen mit ehrenamtlichen Mentor:innen zusammen, die ihnen in verschiedenen Lebensbereichen zur Seite stehen. Dabei unterstützen die Mentor:innen je nach Bedarf, z. B. bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen oder bei der Freizeitgestaltung. Das Mentoring ist flexibel und richtet sich immer nach den individuellen Bedürfnissen der jungen Menschen.
Als Mentor:in hilfst du deinem Mentee bei wichtigen Alltagsthemen wie der Wohnungssuche, Behördenterminen oder der beruflichen Orientierung. Gleichzeitig kannst du durch gemeinsame Freizeitaktivitäten eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen. Wichtig ist, dass du deinen Mentee auf Augenhöhe begleitest und seine Bedürfnisse respektierst.
Es gibt keine festen Vorgaben, wie oft ihr euch sehen solltet. Die Häufigkeit der Treffen richtet sich nach den Bedürfnissen deines Mentees und den Möglichkeiten beider Seiten. Einige Mentor:innen treffen sich wöchentlich, andere monatlich – es ist alles flexibel und individuell gestaltbar.
Unser Mentoring-Programm hat keine zeitliche Befristung. Die Dauer des Mentorings hängt von der Entwicklung und den Bedürfnissen deines Mentees ab. Manche Mentor:innen begleiten ihre Mentees über ein paar Monate, andere über mehrere Jahre. Der Kontakt endet, wenn beide Seiten es für richtig halten.
Nein, spezielle Qualifikationen sind nicht notwendig. Was du mitbringen solltest, sind Empathie, Geduld und die Bereitschaft, einen jungen Menschen im Übergang ins Erwachsenenleben zu begleiten. Eine gewisse Lebenserfahrung und Offenheit sind ebenfalls hilfreich.
Unser Verein bietet regelmäßige Gruppenabende, Workshops und Veranstaltungen, bei denen du dich mit anderen Mentor:innen austauschen kannst. Diese Treffen fördern nicht nur den Austausch, sondern bieten auch fachliche Unterstützung. Zudem stehen dir unsere Koordinator:innen jederzeit bei Fragen zur Verfügung.
Das Mentoring ist ehrenamtlich, und es gibt keine direkte Vergütung. Allerdings unterstützen wir dich bei Fahrtkosten und eventuellen Auslagen, die in direktem Zusammenhang mit dem Mentoring stehen.
Wenn du Interesse hast, Mentor:in zu werden, freuen wir uns über deine Kontaktaufnahme. Nach einem Erstgespräch laden wir dich zu einer Schulung ein, in der du alles über das Mentoring erfährst. Danach erfolgt eine sorgfältige Auswahl und Vorbereitung, damit du bestmöglich auf deine Aufgabe vorbereitet bist.
Es kann vorkommen, dass die Chemie nicht stimmt. In solchen Fällen stehen wir dir zur Seite und suchen gemeinsam nach einer Lösung. Manchmal hilft ein klärendes Gespräch, manchmal ist es sinnvoll, eine andere Mentor:in-Mentee-Konstellation zu finden.
Careleaver:innen
Das Careleaver:innen-Mentoring ist ein Programm, das junge Menschen wie dich, die aus der Jugendhilfe kommen, mit einer ehrenamtlichen Person (Mentor:in) verbindet. Diese Person unterstützt dich in verschiedenen Lebensbereichen – bei Behördengängen, der Wohnungssuche, der Freizeitgestaltung oder anderen Themen, die dir wichtig sind.
Ein:e Mentor:in steht dir in vielen Bereichen des Lebens zur Seite. Du kannst Unterstützung bei wichtigen Aufgaben wie der Suche nach einer Wohnung, dem Erledigen von Behördenangelegenheiten oder dem Start ins Berufsleben bekommen. Aber auch bei alltäglichen Dingen, wie der Freizeitgestaltung oder einfach beim Reden, kann dir dein:e Mentor:in eine wertvolle Stütze sein.
Du kannst dich direkt bei uns melden, wenn du dir Unterstützung wünschst. In einem Gespräch klären wir, welche Art von Unterstützung du benötigst, und finden gemeinsam eine:n passende:n Mentor:in für dich.
Wie oft ihr euch trefft, hängt ganz von dir und deinem:r Mentor:in ab. Es gibt keine festen Vorgaben. Manche treffen sich wöchentlich, andere seltener – es kommt darauf an, wie es für dich und deine:n Mentor:in am besten passt.
Nein, das Mentoring ist für dich kostenlos. Das Programm wird von uns organisiert und ist ehrenamtlich. Dein:e Mentor:in unterstützt dich freiwillig.
Das Mentoring hat keine feste Dauer. Es kann ein paar Monate, aber auch mehrere Jahre dauern – je nachdem, wie lange du die Unterstützung benötigst und wie sich eure Beziehung entwickelt. Ihr könnt gemeinsam entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt ist, das Mentoring zu beenden.
Es ist okay, wenn du das Gefühl hast, dass es mit deinem:r Mentor:in nicht so gut passt. In so einem Fall kannst du dich jederzeit an uns wenden. Wir sprechen dann mit dir und deinem:r Mentor:in und finden gemeinsam eine Lösung. Manchmal hilft ein klärendes Gespräch, manchmal ist es besser, einen neuen Mentor oder eine neue Mentorin zu finden.
Neben dem Mentoring bieten wir dir Workshops und Veranstaltungen an, bei denen du andere Careleaver:innen und Mentor:innen kennenlernen kannst. Außerdem stehen wir dir als Fachkräfte während des gesamten Mentorings zur Seite. Du kannst dich jederzeit bei uns melden, wenn du Fragen hast oder persönliche Unterstützung benötigst.
Wenn du Interesse hast, kannst du dich bei uns melden. Wir führen dann ein Gespräch mit dir, um herauszufinden, welche Unterstützung du brauchst und welche Erwartungen du hast. Danach suchen wir eine passende Person für dich. Wir begleiten dich auch während der ersten Treffen und bleiben immer für dich ansprechbar.
Ja, die Workshops und Veranstaltungen sind unabhängig vom Mentoring. Also eine gute Gelegenheit, uns und andere Careleaver:innen kennenzulernen und vielleicht sogar erste Kontakte zu knüpfen.
Nein, der Begriff „Careleaver:in“ steht für uns unabhängig von der konkreten Übergangssituation und schließt alle Altersgruppen mit ein.
Ehrenamtliche Einzelvormünder:innen
Offenheit, Unvoreingenommenheit und die Bereitsschaft, einem zunächst fremden Menschen eine Chance zu geben. Sie müssen keine spezifischen pädagogischen oder juristischen Kenntnisse haben – entscheidend ist Ihr Engagement und Ihr Herz.
Sie benötigen ein erweitertes Führungszeugnis, eine unterschriebene Selbstverpflichtungserklärung des DKSB sowie die Erklärung, dass kein Ermittlungsverfahren gegen Sie zum Nachteil von Kindern läuft. Das Familiengericht überprüft das Führungszeugnis und führt eine Schufa-Abfrage sowie ggf. Eine MiStra-Abfrage durch.
Unsere Vormünder:innen sind in der Regel zwischen 30 und 75 Jahre alt. Eine feste Altersgrenze gibt es nicht.
Rechtlich endet die Vormundschaft, wenn das Mündel volljährig wird. Viele Vormünder:innen bleiben jedoch auch darüber hinaus als Mentor:in an der Seite ihrer ehemaligen Mündel.
Der zeitliche Aufwand hängt stark von den individuellen Bedarfen des Mündels und Ihrer Bereitschaft ab, neben den verpflichtenden monatlichen Treffen zusätzliche Kontakte zu pflegen. Im Durchschnitt sind etwa 10 Stunden pro Monat einzuplanen, wobei zu Beginn der Vormundschaft und in Krisenzeiten ein höherer Zeitaufwand möglich ist.
Nein, das ist nicht erforderlich.
Die Ehrenamtspauschale wird von der Gerichtskasse an ehrenamtliche Vormünder:innen ausgezahlt, um Auslagen wie Fahrt- oder Portokosten abzudecken. Seit dem 01.01.2023 beträgt diese Pauschale 420 Euro jährlich.
Sie arbeiten eng mit dem Jugendamt, der Jugendhilfeeinrichtung, in der das Mündel wohnt, sowie mit Schulen zusammen. Zusätzlich kann es erforderlich sein, mit dem Familiengericht, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und weiteren Institutionen zu kooperieren.
Ein Mündel.
Wir legen großen Wert auf ein passgenaues Matching. Es besteht jedoch die Möglichkeit, einen Mündelvorschlag abzulehnen.
Die meisten Mündel sind zwischen 15 und 17 Jahre alt, etwa ein Drittel ist jünger.
Die Vormundschaft wird nur auf Mündel übertragen, die vom Frankfurter Jugendamt betreut werden. Im Einzelfall kann die Unterbringung jedoch auch außerhalb von Frankfurt sein.
In der Regel leben die Mündel in Jugendhilfeeinrichtungen. Jüngere Mündel wohnen häufig bei Verwandten oder in Pflegefamilien.
Der Großteil der Mündel stammt aus Afghanistan, gefolgt von deutschen, eritreischen sowie syrischen Kindern und Jugendlichen.
Ja, eine Vormundschaft kann auch von einem verheirateten Paar übernommen werden, wenn beide Partner an der einführenden Schulung teilnehmen.
Bei Fragen und Herausforderungen stehen wir Ihnen als Fachkräfte während der gesamten Vormundschaft zur Seite. Sie können sich jederzeit bei uns melden, wenn Sie Fragen haben oder persönliche Unterstützung benötigen. Erfahrene Supervisor:innen stehen ebenfalls in Form von Kleingruppen-Supervisionen zur Verfügung.
Vereinsvormundschaften
Eine Vereinsvormundschaft ist eine Vormundschaftsform, bei der die Betreuung und Vertretung einer minderjährigen Person durch eine Fachkraft eines Vereins oder einer Organisation übernommen wird. Diese Vereine sind auf Vormundschaften spezialisiert und handeln im Auftrag des Familiengerichts.
Vormundschaftsvereine ergänzen Amtsvormundschaften (geführt von Jugendamtsmitarbeitern), ehrenamtliche Einzelvormundschaften und Berufsvormundschaften. Diese Vielfalt stellt sicher, dass jede:r Mündel die passende Vormundschaft erhält.
Ehrenamtliche Vormünder sind Privatpersonen, die nur ein Mündel betreuen. In Vereinsvormundschaften übernehmen Fachkräfte, meist mit juristischem, pädagogischem oder psychologischem Hintergrund, die Vormundschaften beruflich.
In Vollzeit betreut eine:r unserer Vereinsvormünder:innen 30 Mündel.
Ein Vereinsvormund übernimmt die rechtliche Vertretung des Mündels und entscheidet an Stelle der Eltern in Bereichen wie Gesundheit, Vermögensverwaltung, Bildung, Aufenthaltsbestimmung und Sozialleistungen – stets im Interesse und zum Wohl des Mündels.
Ein Vereinsvormund wird vom Familiengericht bestellt, wenn ein Mündel keinen rechtlichen Vertreter hat, etwa nach dem Tod der Eltern oder wenn Eltern ihre elterliche Sorge nicht wahrnehmen können.
Alternativen sind ehrenamtliche Einzelvormundschaften durch Privatpersonen, Amtsvormundschaften durch das Jugendamt und Berufsvormünder, die mehrere Vormundschaften übernehmen.
Allgemein
Einzelvormund:innen sind Personen, die rechtlich für das Wohl eines minderjährigen Mündels verantwortlich sind. Sie treffen Entscheidungen in allen Belangen des Lebens des Kindes oder Jugendlichen, von der Gesundheitsversorgung bis zur Bildung. Die Einzelvormundschaft wird ehrenamtlich geführt. Vormund:innen kümmern sich immer um ein einziges Mündel.
Ein Mündel ist ein minderjähriger Mensch, der unter Vormundschaft steht. Das bedeutet, dass eine Person (Vormund:innen) die rechtliche Verantwortung für das Wohl des Mündels übernimmt.
Die Einzelvormundschaft betrifft die Betreuung von minderjährigen oder jungen Erwachsenen durch eine Einzelperson. Bei der Vereinsvormundschaft übernimmt ein Verein die Verantwortung. Careleaving bezieht sich auf den Übergang junger Menschen aus der Kinder- und Jugendhilfe in ein eigenständiges Leben.
Unsere Angebote richten sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die in Jugendhilfeeinrichtungen oder bei Pflegeeltern aufwachsen oder aufgewachsen sind (sog. Careleaver:innen und zwar unabhängig vom Alter und der Frage, ob sie die Jugendhilfe schon verlassen haben) sowie deren Unterstützer:innen (Vormund:innen und Mentor:innen).
Die BASE ist eines von vielen Angeboten des Kinderschutzbund Frankfurt. Der Kinderschutzbund Frankfurt bietet eine Vielzahl von Angeboten, die den Schutz und das Wohl von Kindern und Jugendlichen fördern. Weitere Informationen zu unseren Angeboten und Projekten finden Sie auf der offiziellen Website des Kinderschutzbundes Frankfurt.
Alle unsere Angebote sind kostenfrei.
Wir sind ein interdisziplinäres Team erfahrener Fachkräfte aus den Bereichen Sozialarbeit, Recht, und Pädagogik, die sich auf Vormundschaft, Careleaving und verwandte Themen spezialisiert haben. Wir sind eingebunden in den Verbund „Beratung, Schutz und Perspektiven“ und in engem Austausch mit den Angeboten der Beratungsstelle für Hilfen und Schutz bei Gewalt gegen Kinder und Jugendliche und Safe im Recht.
Wir freuen uns immer über Unterstützung, sei es durch Spenden, ehrenamtliche Mitarbeit oder Kooperationen mit anderen Organisationen. Wenn Sie Interesse haben, uns zu unterstützen, können Sie sich gerne mit uns in Verbindung setzen.